Raku-Keramik bedeutet Vergnügen und aussergewöhnliche Unikate
Als Töpferfan und Hobbykünstler kennen Sie sicherlich die verschiedenen Brenntechniken. Kennen Sie auch Raku-Keramik? Es handelt sich um ein kunstvolles Brennverfahren aus Japan, das perfekte Resultate liefert. Der japanische Begriff „Raku“ bedeutet so viel wie Vergnügen. Im Onlineshop der LEHMHUUS AG finden Sie Zubehör wie Raku-Brennöfen, Zangen und Glasuren.
Raku-Keramik birgt eine 500 Jahre alte Technik
Raku-Keramik ist eine hochwertige Töpferarbeit, die mit einer speziellen Brenntechnik aus Japan entsteht. Diese Brenntechnik reicht in das Japan der 1580er-Jahre zurück. Erfinder ist der Dachziegelmacher Chōjirō, einige Jahre später wurde das Verfahren durch seinen Schüler Jōkei verfeinert. Er hatte das Glück, die Dachziegel des Plastes eines japanischen Politikers und Feldherrn anzufertigen. Das Ergebnis war so überzeugend, dass der Ziegelmacher ein Siegel mit der Aufschrift „raku“ erhielt. Fortan führte er diesen Begriff als Familiennamen. Diese Geschichte gilt als Geburtsstunde der Raku-Keramik.
Raku-Keramik entsteht durch spezielle Brennverfahren
Das japanische Raku-Verfahren führt zuerst einen Biskuitbrand der Keramik durch. Anschliessend wird diese einem zweiten Brennverfahren mit Glasur zugeführt. Dieses Verfahren nutzt keine klassischen Brennöfen, sondern spezielle Raku-Brennöfen, mit denen die Zieltemperatur innerhalb eines extrem kurzen Zeitraums erreicht wird. Im nächsten Schritt wird die noch glühende Raku-Keramik aus dem Ofen genommen, bevor sie an der Luft oder im Wasserbad abgekühlt wird. Auf die schrittweise Temperatursenkung klassischer Brennverfahren wird in diesem Fall verzichtet. Raku-Keramik muss daher extreme Temperaturwechsel aushalten.
Raku-Keramik wurde durch westliche Experten weiterentwickelt
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Brenntechnik durch britische und amerikanische Töpfer-Experten weiter entwickelt. Zum ersten Mal wurde Keramik in entflammbares Material gehüllt und in einem Reduktionsofen gebrannt. Dabei wird der Glasur Sauerstoff entzogen und ein individuelles Krakelee erzeugt. Da dieses nicht beeinflusst werden kann, ist jede Raku-Keramik ein Unikat. Für die Herstellung von Raku-Keramik benötigen Sie eine widerstandsfähige Tonmasse, die in der Lage ist, extreme Temperaturschwankungen auszuhalten, einen Raku-Brennofen und das passende Zubehör. Im Vergleich zum klassischen Tonmaterial ist Raku-Ton recht grob. Etwa 30 bis 50 Prozent der Tonmasse sollten aus nicht plastischem Material bestehen, um die Temperaturschwankungen ohne Schäden zu überstehen. Häufig wird Kyanit, Sand und Schamotte verwendet. Zuerst erfolgt der Biskuitbrand, danach wird die Glasur aufgetragen. Für Raku-Keramik reicht ein vergleichsweise schmaler Ofen, solange er einen guten Zugang zu dem gebrannten Material bietet.
Raku-Keramik: Jedes Stück ist ein Unikat
Das Material wird mit feuerfesten Handschuhen und einer wärmeresistenten Zange aus dem Ofen geholt, denn immerhin beträgt die Inntemperatur mehr als 900 Grad. Die bereits glasierte Keramik wird in im Raku-Ofen erhitzt. Die Glasur erreicht recht schnell die Zieltemperatur, mit der diese flüssig wird. Sobald die Glasur die gewünschte Temperatur erreicht hat, wird sie aus dem Ofen entfernt. In diesem Moment ist die Raku-Keramik einer extremen Temperaturschwankung ausgesetzt, wodurch das individuelle Krakalee entsteht. Dieses besteht aus mikrofeinen Haarrissen. Das Muster wird im nächsten Schritt herausgearbeitet, um eine besondere Note zu erhalten. Erst der Räucherprozess und der Reduktionbrand machen aus den Tonarbeiten die typische Raku-Keramik.
Wenn Sie mehr über das Thema Raku-Keramik wissen möchten, rufen Sie gerne die Kundenberater der LEHMHUUS AG an. In unserem Onlineshop erhalten Sie das notwendige Zubehör und verschiedene Bücher, die Ihnen die Welt der Raku-Keramik erklären.
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